Ich hol den Sommer zurück

Und deswegen nehme ich euch jetzt noch mal mit in meinen Sommerurlaub. Für den Fall, dass ihr noch nach einem schönen Reiseziel für´s nächste Jahr sucht.

Mal mit der ganzen Familie verreist? Ich meine hier jetzt nicht, Vater, Mutter, Kind, nein, in diesem Fall meine ich auch: Alle anderen, die ebenfalls dran hängen. Eigene Eltern, Geschwister plus Mann/Frau und im Idealfall der ganze Nachwuch. Eine Familienreise eben. Und plötzlich sitzt du zu 12. an einem Tisch und fragst dich: Wo ist eigentlich das Meer, der Strand und meine Kopfhörer?

Familienurlaub
Soooo schlimm war es natürlich nicht (immer), ich habe es genossen, mit so vielen Menschen die mir nahe stehen unterwegs zu sein und gleichzeitig weiß ich: Das brauche ich so schnell nicht wieder. ;) Denn ganz im Ernst, eine Reise als Großfamilie ist dem Campen nicht unähnlich. Denn es ist mit einer großen Familie ähnlich wie mit der Zelterei: die Intimsphäre bleibt zum größten Teil zu Hause. Jeder Streit, jedes Geheule, Rumgezicke oder auch das versuchte heimliche Schokoladengefresse wird entdeckt und/oder weiter getragen. Ohren und Augen sind überall. Nicht mal unbedingt absichtlich, aber irgendwer kommt eben immer rein.

Da ist es gut, wenn man nach der Dusche nackt im Zimmer steht und so tut, als hätte man etwas an. Und zwar auch die Person, die gerade zur Tür reinkam.

Entschieden hatten wir uns übrigens für ein riesiges Haus in der Wallonie in Belgien in der Nähe von Bastogne. Begleitet wurde ich zwei Wochen neben 11 anderen Personen von belgischem Bier, Kühen, Schafen und einem Haufen Kriegsdenkmäler (sogar ein ominöser ‚Hitlerbunker‘ ist vorhanden, da war er mal, bevor er woanders hin ging um eine Schlacht zu planen. WTF!) und der Frage: Was macht man denn in Belgien? Heute, nach dem Urlaub weiß ich es: Unter anderem Brüssel besuchen, belgisches Bier durchprobieren, Kriegsdenkmäler angucken, Kühe streicheln, die Natur genießen, Schokolade und Spekulatius kaufen oder mal ins Nachbarland nach Luxemburg fahren. All das hat sich von unserem Ferienhaus aus prima arrangieren lassen. Irgendwo fiel auch mal der Satz „Durch Belgien ist man mit dem Auto in drei Stunden durch“, ich bin mir nicht ganz sicher, ob er richtig ist, aber wir hätten auch in zweieinhalb Stunden das Meer erreicht.

Wir waren sehr erstaunt, denn unser Haus in unserem Dorf war so nah an der Autobahn, dass das Rauschen derselbigen eigentlich immer zu hören war. Und so viele Häuser oder Dörfer stehen DIREKT an der Autobahn, Haustür auf, Straße da. Das Geräusch der rauschenden Autos kann man zwischendurch ignorieren, aber trotzdem hat uns zwei Wochen diese Frage beschäftigt: Wieso wohnen so viele an der Autobahn? Und hält man das aus, das ständige Gerausche? Ist das vielleicht total normal? Ich hab leider immer noch keine Antwort. Heute schicke ich euch bildertechnisch einfach noch einmal kurz in den Sommer und erzähle in den nächsten Tagen noch ein bisschen mehr davon…denn Belgien, insbesondere die Wallonie ist wirklich sehr, sehr schön!

Wandern Houffalize Wandern Houffalize

Wandern Houffalize
Überall: Kühe!

In Houffalize lässt sich die ein oder andere Wandertour verwirklichen. Eigentlich hatten wir eine Karte, einen Wanderplan und GPS dabei, am Ende scheiterten wir aber doch an unserer Orientierungslosigkeit. Aber was soll´s, Aussicht, Walkie-Talkies, Reiseproviant und eine lange Pause am Fluß haben uns die fast 8 km locker laufen lassen.

Wandern Houffalize

Arlon Wallonie Belgien
Das Schönste an Arlon, eine Kirche von innen…

Arlon wurde im Führer für seinen Aussichtspunkt gelobt. Ich gebe zu: Arlon ist ganz schön fad. Da war quasi nichts ausser einer Kirche und ein paar Häuser. Auch keine Menschen. Und der Aussichtspunkt, nun ja, ein Blick auf Bäume und die Autobahn haben auch ihren Charme :).
Immerhin, die Kirche ist auch von innen der Hammer, wie so viele, die wir in Belgien besucht haben. Ich liebe diese wunderbar farbigen Fenster, die so viele Geschichten erzählen. Sei´s drum, dass es eine Kirche ist.

Arlon Wallonie Belgien

Arlon Wallonie Belgien
Und: Aussicht
Burg von Bouillon Wallonie Belgien
Burg von Bouillon

Absolut gelohnt hat sich unser Besuch in der Festung von Bouillon, inklusive Regen, Sonnenschein und Falkenshow. Wer mal durch eine richtig verwinkelte Burg streunen möchte – und das ganz ohne Führer, der einem ein Ohr abkaut (auf französisch oder holländisch…) – dem sei gesagt: Super Burg, absolut sehenswert für alle Altersklassen!

Urlaub mit Familie - Bastogne

Unser Dorf! Ein Traum von nichts. Ungefähr 10 – 15 Häuser stehen da, sonst nur Felder, Felder, Felder, Kühe, Schafe, Pferdchen und DAS AUTO!
Wer kennt ihn nicht, den Delorian aus Zurück in die Zukunft!

Urlaub mit Familie - Bastogne

Panzer in Bastogne

Der zweite Weltkrieg spielt hier in der Gegend noch eine große Rolle. Alles ist voller Denkmäler, überall.

Parc clorophylle

Allerbeste Kinderunterhaltung gibt es im Parc Chlorophylle.

Dinant - Urlaub mit Familie

Ausblick, Festung, Gondel, Kirche und viele kleine Gassen. Dinant hat eine düstere Geschichte hinter sich, insbesondere hier wird deutlich, wieso der Deutsche beim ein oder anderen vielleicht nicht so gut ankommt. In einem Massaker (1914) haben deutsche Truppen mal schnell 674 Zivilisten abgeschlachtet und ein Großteil der Häuser zerstört. Erst 2001 hat sich die Bundesrepublik bei den Nachkommen entschuldigt.

Heute ist die Stadt wunderschön und wer das möchte, fährt mit der Gondel von der Kirche (unten auf dem Foto) rauf auf die Festung. Diese kann man nur mit Führung besuchen, lohnt sich aber kaum und eher auch nur für Menschen die der französischen oder holländischen Sprache mächtig sind.
Dinant - Urlaub mit Familie

 

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